Warum kleine, kurze Achtsamkeitsübungen bestenfalls nur die halbe Miete sind
Das Wort Achtsamkeit hört man momentan überall. Achtsam zu sein ist modern. Achtsam zu sein ist hip, cool und vor allen Dingen notwendig. Kurze Achtsamkeitsübungen sprießen nur so aus dem Boden und überall kann man lesen, wie toll doch diese und jene kleine Übung ist, die dir in kürzester Zeit die MEGA Erfolge liefern! Volle Konzentration. Volle Energie. Man braucht nicht einmal eine Yogamatte. Geht ganz einfach so mal zwischendurch.
Achtsam solltest du den ganzen Tag über sein! Share on XAchtsamkeit ist jedoch nichts, was du NUR mal eben so machst, um dich NUR mal eben so besser konzentrieren zu können. Diese kurze Achtsamkeitsübungen sind super toll! Betrachtet man jedoch das Wort „Achtsamkeit“ wie ein Haus mit vielen verschiedenen Räumen und Stockwerken, so sind diese kleinen Übungen für zwischendurch nur das kleine Fenster im Erdgeschoss, durch das du beim Praktizieren der kleinen Übungen gerade mal hinein schnupperst. Was sich allerdings noch hinter diesem Fenster befindet sind Dinge, die du noch gar nicht wirklich sehen und wahrnehmen kannst.
Du musst dich bereit erklären, die Eingangstür des Hauses der Achtsamkeit zu öffnen, denn dieses Haus wirkt für dich von Außen vielleicht ein wenig unscheinbar. Vielleicht wirkt es auf dich sogar etwas abweisend und du hast das Gefühl, du musst den Schritt ins Abenteuer Achtsamkeit wagen.
Abenteuer Achtsamkeit? OHJA! Denn auf dem Weg der Achtsamkeit wirst du durch viele Räume im Haus der Achtsamkeit geleitet.
Was wirst du vorfinden, in diesem Haus der Achtsamkeit?
Glaube mir, das Achtsamkeit Haus ist auf soliden Mauern aufgebaut. Mauren, die jedoch gepflegt werden wollen, damit sie nicht anfangen zu bröseln. Im Haus der Achtsamkeit gibt es viele verwinkelte Gänge und Räume. Räume, in denen du dich aufhältst und die du am liebsten gar nicht mehr verlassen willst. Räume in die du ständig zurück kommst, weil sie für dich ihren Reiz nie verlieren.
Vielleicht wirst du auch Räume vorfinden, in denen du dich nicht direkt heimisch fühlst und doch weisst du, dass hier ein ganz großes Geschenk versteckt ist, welches es sich lohnt zu finden und wenn du endlich den Schlüssel gefunden hast, der dieses Geschenk öffnet, dann erstrahlt dieser Raum in einer Schönheit und Helligkeit, den du vorher nie bemerkt hast.
Auch wirst du Räume entdecken, die endlos erscheinen, und die in einer Tiefe und Wärme erstrahlen, dass du dich nur noch staunend umsehen kannst. Meist sind es genau die Räume, die man erreicht, wenn man sich vorher durch einen dunklen Tunnel gewagt hat. Ein Tunnel der eng und unangenehm war, der dir die Kehle zugeschnürt hat und aus dem du am liebsten rückwärts wieder herausgekrochen wärst. Manchmal liegt dieser wundersame, warme und lichtdurchflutete Raum auch neben dem Achterbahnraum, dem wiederum der Raum des freien Falles folgt.
Vielleicht kennst du schon den ein oder anderen genannten Raum? Vielleicht hast du schon einmal hinein geschnuppert in das Haus der Achtsamkeit?
Achtsamkeit ist tatsächlich hip und cool und notwendig, denn dank der Achtsamkeit wirst du aufblühen, wirst du dein Leben in vollen Zügen genießen können.
Willst du aber deine Praxis ausbauen und nicht nur oberflächlich achtsam sein. Du musst dich durch die dunkeln Tunnel wagen. Oh ich liebe diese Tunnel, denn ich weiß, ich werde belohnt werden. Du musst nur die richtige Tür finden.
Ganz bewusst machst du dich auf die Suche.
Fühlst und tastest dich voran.
Stolperst und richtest dich wieder auf.
Bis du ENDLICH, die richtige Tür findest, die dir den Weg weist ins Licht, in die Wärme, in den Raum der Belohnung, dort wo du dich frei entfalten kannst, aufrecht stehen kannst und vor lauter Freude und Freiheit direkt beginnst los zu tanzen.
Weil du den Raum hast. Im Innen und im Außen. Du kannst dich entfalten, ausdehen und dich voller Flexibilität bewegen!
Im Haus der Achtsamkeit ist immer etwas in Bewegung. Ganz bewusst und im Hier und Jetzt! Es geht immer voran, auch wenn du manchmal nicht direkt die richtige Tür findest und so durch einen Zwischenraum gehen musst. Zum Ziel kommst du dennoch – sofern man hier von einem Ziel sprechen kann, denn Ziele, die du heute steckst, haben sich morgen vielleicht schon verändert und das ist gut so. Denn auch das ist Fortschritt.
Irgendwann bemerkst du dann, dass wenn du wirklich leicht und entspannt glücklich sein willst, dann bist du dein ganzes Leben achtsam. Denn Achtsamkeit, tiefes, bewusstes Spüren deiner selbst und deiner Ziele, Wünsche, Etappen erhältst du nur durch immer fortwährendes Erkunden. Du wirst entdecken, wie viel wohl du dich fühlst. Du wirst bemerken, dass du den achtsamen, bewussten Weg freiwillig voller Zuversicht und voller Freude gehst, denn es ist genau DAS, was dir hilft, was du brauchst um dich voll entfalten zu können.
Und dann stehst du vor deinem ganz persönlichen Haus der Achtsamkeit und du siehst, dass es gut ist. Solide gebaut strahlt es im Sonnenschein. Nichts ist mehr da von dem anfangs vielleicht so abweisenden Haus, gebaut auf bröselnden Mauern.
Sag mir: Wie sieht DEIN Haus der Achtsamkeit gerade aus?
Hallo Sandra,
ich finde nicht nur diesen Artikel, sondern deinen ganzen Blog wirklich thematisch und optisch super gelungen! Weiter so, ich freue mich echt mehr von dir zu lesen!
Love, Anni
Liebe Anni!
Vielen, vielen Dank! Ich freue mich super, dass er dir gefällt!
Liebe Grüße,
Sandra