Kreativer Verlust

von Jun 20, 2016Allgemein0 Kommentare

BOOOOOM! Du strahlst über das ganze Gesicht, denn sie ist da, die große Inspiration. Lange hast du auf sie gewartet, hast dir gewünscht, dass endlich DER Geistesblitz den Weg zu dir findet. DIE Idee ist plötzlich in deinem Kopf. Einfach da.

Du bist voller Ehrgeiz, voller Ideen. Es sprudelt förmlich in deinem Kopf! Es kribbelt und es juckt in deinen Fingern. Du lässt alles stehen und liegen, mit dem du gerade beschäftigt warst.

„Herrlich“ … denkst du dir, rennst schnell an deinen Schreibtisch, denn du willst ihn festhalten, diesen tollen Gedanken. Du setzt dich hin und voller Tatendrang schreibst du ….. NICHTS. Alles ist wie weggeblasen. Verloren sind die Ideen, die so plötzlich aufgetaucht sind.

Was ist passiert?

Diese wundervolle Idee, dieser grenzgeniale Gedanke…. Er hatte nicht die Möglichkeit richtig zu reifen. Viel zu schnell ist er vergangen, denn du hast ihn gar nicht bewußt wahrnehmen können. Du hast den Gedanken, die Idee nur an der Oberfläche berührt, seine Energie gespürt und gefühlt, dass sie gut ist.

JAWOLL! Der Anfang ist getan. Aber um diese Energie nicht komplett und schnell wieder zu verlieren, nur um dann Trübsal zu blasen, frustriert zu sein darüber, dass er „einfach weg“ ist, der tolle Gedanken, musst du ihm Raum geben.

Fühle den Gedanken, spüre ihn und geniesse ihn. Geh ihm auf den Grund.

Andernfalls besteht die Gefahr, dass er sich in Luft auflöst. Kreativer Verlust – nenne ich das. Den ersten Moment des puren Glücks, der Freude über die eigene Kreativität bis hin zur absoluten Leere und Stille. Nichts geht mehr.

Was aber kannst du tun, um diesen kreativen Verlust zu verhindern?

Die wohl wichtigste Aufgabe ist es, ruhig zu bleiben. Zu lächeln und den Moment genießen. Die Kreativität spüren und sie komplett wahrzunehmen.

Versuche dich voll und ganz auf diesen Gedanken auf deine Kreativität zu besinnen. Atme bewusst und tief. Schließe die Augen und lass dich treiben in der Kreativität.

  • Wie ein Maler, der vor seinem Werk steht und ihm den letzten Schliff gibt.
  • Wie ein Dirigent vor seinen Musikern.

[Tweet „Kreativität ist Energie und Energie will fliessen.“]

Setzt du Energie jedoch unter Druck, reagiert sie mit Gegendruck und verpufft. Leere.

Kreative Energie will im Flow sein und das ist es, was du erreichen musst. Du musst den Druck rausnehmen. Körperlich, als auch geistig. Entspann dich. Atme bewusst, denn wenn du den Atem anhältst entsteht wieder Druck.

Die Inspiration ist wie ein Schmetterling auf deiner Hand:
Versuchst du ihn festzuhalten, zerdrückst du ihn. Gibst du ihm Raum zum fliegen, erhebt er sich, zeigt seine volle Schönheit und kann jederzeit zu dir zurück kommen.

Je mehr du dich auf deine Kreativität, deine Idee und deine Gedanken einlässt, umso besser kannst du sie fühlen, hören, riechen, spürst, wie sie entsteht, wie sie wahr wird, deine Idee. Du kannst sie sehen, vor deinen Augen, kannst das Ergebnis fast schon anfassen.

Wenn dir das alles bewusst ist, wenn du den Moment nutzt, wo du kreativ bist, dann wird sie reproduzierbar sein. Dann wird sich deine Idee wieder abrufen lassen.

Du brauchst nicht sofort zum Notizblock rennen und sie aufschreiben. Du musst ganz einfach nur da sein und der Kreativität Raum geben. Dann wird sie für immer da bei dir bleiben!

Die Idee ist da. Sie ist abrufbar, auch wenn sie wie verloren scheint. Der einzige Weg, sie wieder zurück zu finden ist jedoch einfach und doch so schwer: Lass sie los. Zwinge sie nicht, zurück zu kommen. Setze dich nicht unter Druck. Ist es genau DIE Idee, die du brauchst, um weiter zu kommen, dann wird sie zurück kommen, denn sie gehört zu dir.

Sei nicht wie eine Wüste, die austrocknet, nur weil die Energie hinter irgendeiner Energieblockade, einem Damm stehen bleibt.

Suche diesen Damm und löse ihn langsam auf. Vorsichtig, damit es nicht zu einer Überschwemmung kommt. Du wirst sehen, alles wird viel leichter und flüssiger gehen!